Der komplette Guide für erholsamen Schlaf für Hausstaub-Allergiker: 
So schläfst du richtig gut

Der komplette Guide für erholsamen Schlaf für Hausstaub-Allergiker: 
So schläfst du richtig gut

Schlaf - die Zeit, in der du dich von allen möglichen Strapazen des Tages erholen solltest. Doch als Hausstaub-Allergiker sieht die Realität dann leider so aus: Beim Einschlafen juckt die Nase, du greifst ständig zu den Taschentüchern neben dem Bett und wirklich gut Luft bekommst du auch nicht. Und morgens wirst du dann von den Symptomen regelrecht aus dem Bett getrieben.

Das liegt daran, dass Hausstaubmilben sich - genau wie du - im Bett am wohlsten fühlen. Denn dort ist es warm und feucht. Letzteres klingt im ersten Moment etwas befremdlich, ist aber völlig normal: Im Schlaf verlieren wir Flüssigkeit, da wir zur Temperaturregulierung und durch unseren regulären Stoffwechsel, schwitzen. Die Dichte der kleinen Krabbler ist somit in Matratze, Kopfkissen und Bettdecke am höchsten. Kann man ja irgendwie nachvollziehen, muss aber eigentlich echt nicht sein, oder?

Das Gute ist, dass erholsamer Schlaf für Allergiker neben medikamentöser Behandlung auch durch die Auswahl der richtigen Bettwaren begünstigt wird. Denn mit den richtigen Materialen deiner Kissen, Decken und Matratzen kannst   du die Belastung durch Hausstaubmilben enorm reduzieren.

 

Doch was machen gute Kissen, Decken und Matratzen für Allergiker eigentlich aus? Um dir bei der Auswahl zu helfen, haben wir diesen Guide zusammengestellt. In den einzelnen Abschnitten findest du ausführliche Infos zur Auswahl von Matratze, Kopfkissen und Bettdecke.

Falls du nicht sicher bist, ob du eine Hausstauballergie hast, starten wir aber erstmal mit der Frage:

1. Woran erkenne ich, ob ich eine Hausstauballergie habe?

Stell dir vor, du hast Schnupfen, nur leider dauerhaft. Eine Hausstauballergie äußert sich durch erkältungsähnliche Symptome, die vor allem deine Augen und Nase belasten.

Die Allergie zeigt sich z.B. durch:

  • verstopfte Nase
  • häufiges Naseputzen wegen laufender und juckender Nase
  • häufiges Niesen
  • juckende Augen (anfangs meist in den Augenwinkeln)
  • gerötete, tränende Augen

Die Symptome treten dabei vornehmlich drinnen auf, im Freien kannst du meist wieder gut durchatmen.

Ob und vor allem auch an welcher Allergie du leidest - denn Tierhaar- und Pollen-Allergien beispielsweise zeigen sich durch ähnliche Symptome - kannst du aber wirklich sicher nur herausfinden, wenn du einen Arzt konsultierst. Wir empfehlen dir den Besuch deines Hausarztes, eines Hautarztes oder direkt eines Allergologen, wenn du vermutest, an einer Allergie zu leiden. Dieser kann die genaue Diagnose stellen und dir zudem bei der Behandlung helfen. 

2. Welche Matratze ist für Allergiker geeignet?

Die Matratze ist unsere Basis für gesunden Schlaf - im wahrsten Sinne des Wortes. Wie auf einem Fundament baut gesunder Schlaf auf ihr auf. Somit ist die Auswahl der richtigen Matratze das A. und O., nicht nur für einen tiefen Schlaf und zur Entlastung von Wirbelsäule und Gelenken. Auch für Allergiker ist die Matratze der Knackpunkt für einen besseren Schlaf, denn in der Matratze ist - logischerweise wegen Größe und Volumen - die Anzahl der Milben am höchsten.

Warum ist eine gute Allergiker-Matratze weniger attraktiv für Milben? Durch die Auswahl der richtigen Materialien ist diese atmungsaktiver und wird besser belüftet, was Wärme und Feuchtigkeit im Inneren der Matratze deutlich reduziert.

Wichtig ist hier nicht nur das Material der Matratze selbst, sondern auch die Ummantelung. Achte darauf, dass diese bei 60° waschbar ist - erst bei dieser Temperatur sterben Milben in der Waschmaschine ab.

2.2 Die klassischen Materialien: Matratzen aus synthetischem Latex und Kaltschaum

Synthetischer Latex und Kaltschaum sind wohl jedem Schläfer bekannt. Beide gehören zu den bekanntesten Materialien bei der Matratzenherstellung. Das hat auch seine Gründe: Durch ihren feinporigen Aufbau atmen diese Matratzen regelrecht. Durch das Zusammendrücken und Entfalten der Poren durch die natürliche Bewegung im Schlaf, kann Luft die Matratze durchströmen. Das sorgt natürlich dafür, dass das Material trocken bleibt und zudem gut temperiert wird.

Allerdings haben sowohl synthetischer Latex-, als auch Kaltschaum einen entscheidenden Nachteil: Sie sind synthetisch. Sie sorgen zum Teil zu Unverträglichkeiten und Allergien und sind leider nicht sehr nachhaltig. Außerdem: Wer kennt ihn nicht diesen leicht chemischen, sehr speziellen Duft, der vor allem von neuen synthetischen Matratzen ausgeht?

2.3 Für einen natürlichen Schlaf: Matratzen aus Naturmaterialien

Eine gute Alternative zu den synthetischen Produkten sind Matratzen aus Naturmaterialien. Sie sind verträglicher für die Haut, werden aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und sind umweltschonend. Achja, und sie riechen meist auch sehr angenehm! Genau aus diesen Gründen findest du auch bei uns im Shop ausschließlich Matratzen aus Naturmaterialien wie 100% Naturlatex.

Am bekanntesten ist hier wohl Naturlatex. Der kleine Bruder des synthetischen Latex wird aus dem Milchsaft der Gummibäume, genauer genommen Kautschuk, hergestellt. Eine Naturlatex-Matratze besteht aus unzähligen Luftkammern. Da diese sehr klein sind, zählt sie ebenfalls zu den feinporigen Matratzen. Und wie wir von der klassischen Latexmatratze schon wissen, sorgt dies für ein trockenes - und somit milbenabweisendes - Schlafklima.

Alternativ bieten sich auch Naturlatexmatratzen mit Kokosfaserkern an. Diese sind ebenfalls sehr atmungsaktiv. Diese Kokos-Matratzen werden mit Latex ummantelt, was sie deutlich elastischer macht. Wichtig ist hier dann auch wieder die Auswahl einer Matratze mit Naturlatex, um wirklich auf Synthetik zu verzichten. Kokos-Matratzen sind aufgrund ihrer leichten Faser (Kokosfasern sind hohl und wiegen einen Bruchteil von z.B. Latex) vornehmlich für Babies und Kinder bis 80kg geeignet. Leidet ein Kind also an einer Hausstauballergie, ist dies auf jeden Fall eine gute Wahl. Warum? Kinder bewegen sich stärker während des Schlafs und schwitzen häufig stärker als Erwachsene, was wiederum Milben begünstigt. Kokosmatratzen sind zum Glück nicht feuchtigkeitsanfällig - somit eignen sie sich ideal.

 

2.4 So pflegst du deine Matratze und schützt sie vor Milben

Nachdem du nun die passende Matratze für dich gefunden hast, kannst du durch die optimale Pflege dauerhaft mehr aus deinem Schlaf herausholen.

Du solltest deine Matratze einmal im Monat drehen. Zum einen reduzierst du somit die Geschwindigkeit, in der du deine Schlafunterlage durchliegst, zum anderen wird die Atmung so noch weiter unterstützt. In der Regel sind Matratzen so dick, dass Feuchtigkeit und Wärme nicht komplett hindurch dringen kann. Wenn du deine Matratze regelmäßig wendest, bleibt sie trockener, was Milbendichte und sogar Schimmelentstehung vorbeugt.

Nach Möglichkeit solltest du deine Matratze zudem mit einem Bezug mit Reißverschluss versehen. Normalerweise kommen Allergiker-Matratzen bereits mit abnehmbaren Bezug. Falls nicht, lohnt sich die Investition in einen zusätzlichen Bezug oder einen Matratzenschoner.  Hier bieten sich auch wieder Naturmaterialien an. Sowohl Schoner, als auch Bezug, können nämlich jederzeit gewaschen werden. Gerade für Allergiker ein absolutes Muss, um regelmäßig Staub, Milben und ihre Absonderungen auszuspülen. Einfach etwa alle 6 Wochen bei 60° in die Waschmaschine und du hast deine Matratze - und Nase - wieder frei von Allergenen.

 

3. Bettwaren: Welches Kopfkissen ist das Beste für Allergiker? Und welche Bettdecke empfiehlt sich bei einer Hausstauballergie?

Was soll man sagen: Nicht nur beim Menschen sind es vor allem die inneren Werte die Zählen. Genauso sieht es bei Kissen und Bettdecken nämlich auch aus: So macht vor allem die richtige Füllung den Unterschied zwischen allergikerfreundlichen und eher nicht empfehlenswerten Bettwaren aus.

Kennt ihr das, wenn es nicht zu heiß und nicht zu kalt, sondern genau richtig wohlig beim Einschlafen ist? Das Gefühl wird durch Kissen und Decken mit optimaler Temperaturregulierung und Feuchtigkeitsaufnahme erzeugt. Praktischerweise sind es genau diese zwei Faktoren, die auch einen besseren Schlaf für Allergiker garantieren, denn sie bieten so einen schlechteren Nährboden für Hausstaubmilben.

Die besten Eigenschaften haben dabei Füllungen aus Naturmaterialien. Diese sind nämlich nicht komplett glatt, wie viele Kunststofffasern, sondern strukturiert. Das sorgt dafür, dass sie Feuchtigkeit besser aufnehmen und in ihrem Inneren speichern können, aber auch regulierter wieder abgeben kann. Bei künstlichen Fasern wird Feuchtigkeit nicht aufgenommen - somit schwitzt man schnell unter Kopf und Decke und schafft ein Paradies für Bakterien und Milben. Dementsprechend wollen wir euch hier einige der besten Naturfasern für Kissen- und Deckenfüllungen vorstellen. 

3.1 Kissen und Decken aus Lyocell

Lyocell ist eine der besten Decken- und Kissenfüllung für Allergiker. Vielleicht hast du schon von Lyocell gehört, falls nicht sagt dir vielleicht Tencel® mehr: Das ist der eingetragene Markenname der Faser. Bekannt ist Lyocell für seine zahlreichen positiven Eigenschaften, wie seine weiche Haptik, gute Temperaturregulierung und Atmungsfähigkeit, leichte Pflege und co. Wirklich spannend ist Lyocell für Allergiker aber vor allem wegen seiner anti-allergenen Wirkung: Durch eine optimale Feuchtigkeitsaufnahme im inneren der Faser entsteht kein feucht-warmer Lebensraum, den die Milben (und übrigens auch Bakterien) so lieben. Sie ist also fast Milbenresistent!

 

Wie kommt es zur verbesserten Feuchtigkeitsaufnahme im Vergleich zu anderen Fasern? Lyocell ist eine industriell modifizierte Cellulose-Faser. Da sie aus Holz gemacht ist, zählt sie dennoch zu den Naturfasern und bringt somit all die Vorteile von Naturfasern mit. Speziell bei Lyocell besteht die Struktur aus kleinen Härchen. So wird Feuchtigkeit besser aufgenommen und kontinuierlich wieder abgegeben. Und das ist auch schon das ganze Geheimnis des besonderen Materials.

Auch bei uns im Shop findest du ein Lyocell Kissen für Allergiker: Das Richie Top mit Lyocell-Füllung und Bio-Baumwoll-Hülle.

3.2 Kopfkissen aus Hanf

Hanf hat sich erst in den letzten Jahren in Europa als Füllmaterial für Bettwaren etabliert:

Wie auch Lyocell und andere Naturfasern ist es die bessere Feuchtigkeitsaufnahme im Vergleich zu synthetischen Fasern die die Hanffüllung allergiker-freundlich machen.

Neben guten atmungsaktiven und feuchtigkeitsabweisenden Eigenschaften, ist Hanf aber außerdem noch anti-statisch. Was heißt das? Hanf bindet Staub nicht - die Nahrungsgrundlage für Hausstaubmilben, die ja die Allergie auslösen. Also ein Hurra für alle Hausstauballergiker!

Falls du bei Hanf direkt an Seile denken musst und dich fragst, wie das gemütlich sein soll, können wir dir versichern, dass Bettdecken und Kissen aus Bio-Hanf sehr weich sind. Seile werden aus Fasern der weiblichen Pflanzen hergestellt, die grundsätzlich fester sind. Der weiche Stoff für Bettwaren wiederrum kommt aber von männlichen Pflanzen und ist deutlich feiner und somit weicher.

Ein sehr gutes Hanf Kissen findest du auch bei uns im Shop: Unser Hanf Solo Top besteht aus 70% Bio-Hanf und 30% Bio-Baumwolle. Diese tolle Mischung macht es stabil, leicht bauschig und wunderbar anschmiegsam.

Das passende Pendent ist unser Hanf Solo Cover, eine allergikerfreundliche Bettdecke aus 70% Bio-Hanf und 30% Bio-Baumwolle.

 

 

 

3.3 Kissen und Bettdecken aus Baumwolle

Baumwolle ist wohl der bekannteste natürliche Stoff für Bettwäsche und Bettwaren. Wenn sie auch keine besonderen anti-allergene oder anti-statische Wirkung hat, ist sie dennoch Allergiker geeignet. Zum einen hat auch Baumwolle eine gute Feuchtigkeitsaufnahme und ist atmungsaktiv, zum anderen hat sie den großen Vorteil, dass sie auch bei hohen Temperaturen gewaschen werden kann und dies auch häufig, ohne dass die Faser zerstört wird. Somit sind Baumwolldecken und -kissen auch für häufigeres Waschen bei 60°C gut geeignet.

Ob mit 100% Baumwollfülllung oder als Mischung mit anderen Naturfasern, wie z.B. Naturkapok, bietet die Faser ein gutes Schlaferlebnis für Allergiker.

3.4 Noch ein wichtiger Nachtrag zur Auswahl des richtigen Kopfkissen

Das Herzstück des guten Schlafs - das Kopfkissen. Für viele ist das Kissen das wichtigste im Bett. Nicht ohne Grund nehmen wir unser persönliches Kopfkissen am liebsten überall mit hin, auch auf Reisen. Es gibt ja auch nichts schöneres, als wenn der Kopf - befreit vom ständigen hochhalten über den Tag - endlich auf dem Kissen ruht (oder regelrecht darin versinkt).

Da es Augen und Nase am nahesten ist, ist es natürlich auch das erste, was symptom-geplagte Allergiker wechseln sollten. Als allererstes gilt, dass ein Allergiker-Kissen immer einen abnehmbaren, bei 60* waschbaren Bezug, z.B. aus Bio-Baumwolle, haben sollte, der ca. alle 3 Monate in die Waschmaschine sollte.

Hier nun aber der wichtige Nachtrag: Bei der Kissenfüllung gilt es nicht nur, die beste Milben-abweisende Faser, sondern auch das beste Material für die jeweilige Liegeposition herauszusuchen. Die verschiedenen Naturfasern bieten verschiedene Elastizität bzw. Festigkeit.

Als grobe Richtlinie gilt:

  • Baumwolle: Kompakt gefüllt ist das Kissen leicht nackenstützend und ideal für Rücken- und Seitenschläfer. Mit weniger Füllung ist das Kissen flexibel formbar und auch für Bauchschläfer geeignet.
  • Lyocell: Sehr weich und fluffig. Durch die flache Liegefläche eher für Bauch- und Rückenschläfer geeignet. Für Seitenschläfer am besten mit einem Kern aus Naturlatex, um den Nacken zu stützen.
  • Hanf: Hanf-Kissen als Mischkissen aus Hanf und Baumwolle. Da die Füllung auch beliebig nachfüll- oder entfernbar ist, sind die Kissen ideal für alle Schlafpositionen.

Grundsätzlich kommt es auch auf die Dicke und somit Füllmenge des Kissens an, egal, bei welchem Material. Wenn du also einmal nicht sicher sein solltest, ob dein gewähltes Kissen und du ein Match seid: Du findest unter unseren Produktbeschreibungen immer detaillierte Infos, wie hoch das Kissen ist und welche besonderen Eigenschaften es mitbringt.

4. Worauf du als Allergiker noch achten solltest

Zunächst einmal gilt: Nach dem Aufstehen nicht als erstes das Bett machen! Wir wollen hier niemandem auf den Schlips treten und wissen selbst, wie schön aufgeräumt das Schlafzimmer mit gemachtem Bett aussieht. Aber: Durch das Abdecken der Matratze mit der Bettdecke kann diese schlechter atmen und trocknen. Gleiches gilt für eine zusammengelegte Bettdecke.

Das mag jetzt vor allem für Eltern als Schock kommen, aber die zerrüttete Bettdecke mitten auf der Matratze deines Kindes oder Teenagers am Morgen, ist tatsächlich die beste Variante gegen Milben. So kommt genug Luft an Matratze & Bettzeug, aufgenommene Feuchtigkeit kann trocknen und die Staubbelastung wird ebenfalls minimiert. Ihr müsst natürlich nicht komplett im Chaos versinken, aber es reicht, wenn ihr morgens die Bettdecke einfach aufklappt und geöffnet liegen lasst.

Als weiteren Tipp gilt es morgens und abends auf jeden Fall gut zu lüften. Auch bei kalten Wintertemperaturen solltet ihr mindestens 10 - 15 Minuten am Stück das Fenster öffnen. Grund ist wie immer der selbe: Bessere Belüftung, weniger gestaute Wärme und Feuchtigkeit. Zudem ermöglicht die frische Luft einen besseren Schlaf durch genug Sauerstoff und eine angenehme Schlaftemperatur.

Mit all diesen Tipps und den richtigen Bettwaren in der Hand, wünschen wir euch einen gesunden und erholsamen Schlaf!

In dem Sinne: Gute Nacht und schöne Träume!